Altdorf b. Nürnberg, die ehemalige Universitätsstadt liegt 25 km südöstlich von Nürnberg, inmitten einer reizvollen Mittelgebirgslandschaft (400–700 m ü. M.) mit Rhätschluchten (Rhät = Oberer Keuper), wald- und wiesenreichem Oberland.
Im Winter ist Altdorf sehr schneereich, im Sommer bietet die hügelige Umgebung viele Freizeitmöglichkeiten, wie Radtouren und Wanderungen.
Von Hegnenberg aus kann man bei sonnigem Wetter einen Panoramablick über das mittelalterliche Städtchen genießen.
Seit dem 1. Mai 2020 ist Martin Tabor (SPD) der 1. Bürgermeister
Die einzelnen Ortsteile sind:
Adelheim | Eismannsberg | Grünsberg | Hagenhausen | Hegnenberg | Lenzenberg | Lochmannshof | Ludersheim-Au | Ludersheim | Oberrieden | Oberwellitzleithen | Prackenfels | Prethalmühle | Pühlheim | Rasch | Raschbach | Röthenbach | Schleifmühle | Stürzelhof | Unterrieden | Unterwellitzleithen | Waldspitze | Wappeltshofen | Weinhof | Ziegelhütte.
Überblick über Altdorfs Geschichte:
- 800 – Fränkischer Königshof
- 1129 – Erste urkundliche Erwähnung
- 1281 – Der Bezirk „Hofmark Altdorf“ untersteht der kaiserlichen Verwaltung
- 1299 – Altdorf wird an die Grafen Nassau verpfändet
- 1368 – Stiftung von Märkten
- 1387 – Erste urkundliche Erwähnung als „Stadt“, Bau von Graben und Mauern
- 1504 – Eroberung durch die Nürnberger, Sitz eines Nürnberger Pflegamtes
- 1575/78 – Sitz des nürnbergischen Gymnasiums, Akademie
- 1622 – Universitätsprivileg (Universität bis 1809); einer der berühmtesten Schüler ist Albrecht von Wallenstein.
- 1666 – Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz promoviert in Altdorf
- 1672 – Johann Christoph Sturm gründet das Collegium Curiosum sive Experimentale, dessen Mitglied Leibniz wurde.
- 1806 – Altdorf kommt mit Nürnberg zum Königreich Bayern
- 1824 – Die Stadt erhält das Königliche Schullehrerseminar
- 1894 – Das Volksschauspiel Wallenstein in Altdorf wird uraufgeführt
- 1925 – Im Seminargebäude werden durch den Landesverband für Innere Mission Einrichtungen für Körperbehinderte geschaffen.
- 1945 – Sitz des Landratsamtes (bis 1965)
- 1945 – Ab Mai, mit Besatzung der Amerikaner, Sitz der U. S. Soldatenzeitung „The Stars and Stripes“ (Southern Germany Edition, später dann umbenannt in European Edition, bis zu dem Umzug nach Griesheim/Hessen) in den ehemaligen Gebäuden der NS-Zeitung „Der Stürmer“. Die erste Ausgabe (Vol.1-No.1) wurde am 8. Mai 1945 (zufälligerweise auch V-E-Day) mit dem Titel „ETO WAR ENDS“ gedruckt und ausgeliefert
- 1972/78 – Gebietsreform mit Eingemeindung umliegender Gemeinden
Städtepartnerschaften bestehen mit:
- Altdorf im Kanton Uri in der Schweiz
- Colbitz in Sachsen-Anhalt
- Dunaharaszti in Ungarn
- Sehmatal in Sachsen
- Pfitsch in Südtirol
Kultur, Sehenswürdigkeiten und Wallenstein-Festspiele:
Die Wallensteinfestspiele sind eine Veranstaltung der lebendigen Geschichte mit historischem Lagerleben am Marktplatz und Theateraufführungen mit vielen Altdorfer Bürgern, die seit 1894 alle drei Jahre im Sommer stattfinden. Weitere Informationen hierzu sind auf den Seiten des Wallenstein-Festspielverein Altdorf e.V. unter folgendem Link zu finden:
https://wallensteinfestspiele.de/
Weitere Sehenswürdigkeiten:
St.-Laurentius-Kirche:
Der Chor der Kirche, wie auch Teile des Turms, sind im Stil der Spätgotik erbaut, der Bau wurde im Jahr 1407 abgeschlossen. 1755 wurde das Hauptschiff im barocken Stil umgebaut bzw. erweitert. Erwähnenswert sind die Barock-Orgel im Kircheninneren und die aus der Zeit als Universitätsstadt stammenden Gebetsnischen für Professoren und Studenten. Heute ist die Kirche evangelisch.
Rathaus:
Das Rathaus direkt neben der Kirche wurde im 16. Jahrhundert im Renaissance-Stil erbaut und ist ein typisches Beispiel für fränkische Sandsteinbauweise. Es dient bis heute der Stadt als Kulturrathaus, seit 2010 ein neues Verwaltungsgebäude erstellt wurde.
Das Wichernhaus:
Das Wichernhaus wurde im Jahre 1575 als Schule für Kinder Nürnberger Aristokratenfamilien im Renaissance-Stil erbaut. Einige Jahre später wurde die Schule zur Akademie erhoben. 1623 schließlich wurde die Akademie Altdorf in eine Universität umgewandelt. Bekannt wurde die Universität durch ihre Fakultäten für Medizin, Recht und Naturwissenschaften. So gab es neben botanischen Gärten auch ein astronomisches Observatorium und ein chemisches Labor. Die Universität Altdorf bestand bis 1809. Die Bestände der Universitätsbibliothek befinden sich heute in Erlangen. Übergangsweise diente das Wichernhaus als Lehrerkollegium und wurde schließlich 1925 in ein Behindertenhospital umgewandelt. Bekannt wurde die Universität Altdorf durch Studenten wie Albrecht von Wallenstein und Gottfried Wilhelm Leibniz. Heute bietet das Wichernhaus Wohnmöglichkeiten, eine Schule und ein Internat für Körperbehinderte.
Außerdem wird im Hof des Wichernhauses alle drei Jahre im Sommer das Festspiel „Wallenstein in Altdorf“ aufgeführt.